We write, right?

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We write, right? ist ein web-basiertes Journal mit Texten von KünstlerInnen.
Ab Januar 2015 werden auf der Plattform wewrite.goldextra.com über mehrere hinweg Monate regelmäßig neue Texte veröffentlicht.

We Write #1: Double Trouble - The Ambiguous Question
von Brenda Tempelaar, erschienen am 18. Januar 2015

Textproduktion ist Teil der täglichen Routine von KünstlerInnen: Einführungstexte zu Katalogen, Projektanträge oder die Dokumentation vergangener Arbeiten müssen ebenso sorgfältig erstellt werden wie die Kunstwerke selbst. Obwohl KünstlerInnen also zumeist für ihre visuellen, performativen oder klanglichen Schöpfungen wertgeschätzt werden verbringen einige einen beträchtlichen Teil ihrer Arbeitszeit mit dem Verfassen von Texten. Das kreative Potential von KünstlerInnen in diesem Bereich wird indes häufig zu gering bewertet und auf administrative Funktionen begrenzt.
Das Verfassen von Texten muss jedoch nicht immer eine Bürde sein sondern kann ebenso als Teil der künstlerischen Produktion gesehen werden. Künstler wie Daniel Buren oder Andrea Fraser sind nicht nur für ihre visuellen Arbeiten bekannt sondern veröffentlichen ebenso Essays, deren Stellenwert dem mancher Kunstwerke gleicht.

Die relativ neue Disziplin der künstlerischen Forschung (Artistic Research) lenkte kürzlich vermehrt Aufmerksamkeit auf die Textproduktion von bildenden KünstlerInnen, PerformerInnen und MusikerInnen. Auch in diesem Feld wird die Forschung von KünstlerInnen häufig als Teil von Ausstellungen präsentiert – zusätzliche Formate, die KünstlerInnen die Möglichkeit bieten ihre Texte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, ziehen für gewöhnlich weniger Aufmerksamkeit auf sich. Nichtsdestotrotz inspiriert die akademische Notwendigkeit KünstlerInnen durchaus dazu neue Formen und Formate zu kreieren um ihren schriftlichen Output weiter zu entwickeln.

We Write, Right? behauptet nicht, dass alle KünstlerInnen notwendiger Weise schreiben müssen, genauso wenig wird gefordert kunsttheoretische Textproduktion ausschließlich in die Hände von KünstlerInnen zu legen. Das Projekt bietet schlichtweg Raum um Texte von KünstlerInnen zu veröffentlichen, die unter anderen Umständen vielleicht in Notizbüchern, Universitätsarchiven oder Schubladen bei Förderstellen verschwinden würden.

Das Journal lädt KünstlerInnen ein Texte zu publizieren, die Bezug auf ihre Forschung nehmen, sucht jedoch ebenso nach Texten, in denen KünstlerInnen reflektieren warum sie schreiben. Wie beeinflussen schriftliche Reflexionen künstlerisches Schaffen? Wie sehen KünstlerInnen ihre eigenen Rolle, wenn sie schreiben? Welche Formate wählen, präferieren oder entwickeln sie in ihrer Textproduktion?

We Write, Right? entsteht aus dem Wunsch, ein Thema, mit dem wir selbst beschäftigt sind, mit einer breiteren Öffentlichkeit zu diskutieren. Warum schreiben wir und wie unterscheiden sich unsere Essays von jenen, welche andere Akteure im Kunstbetrieb verfassen?

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